1975 BIS 1979
Der Wechsel an der Spitze
Zum 50-jährigen Firmenbestehen konnte Kurt Heermann auf ein erfolgreiches Lebenswerk zurückblicken. Um den Erfolg des Autohauses auch in Zukunft zu sichern, holte er sich Verstärkung in die Chefetage. Wolf-Manfred Rhein, der Sohn seines ersten Mitarbeiters Eugen, war nach erfolgreicher Ausbildung ins Unternehmen eingetreten und hatte sich schnell als tüchtiger Mitarbeiter hervorgetan. Er trat 1976 in die Geschäftsführung ein und übernahm sie Ende der siebziger Jahre komplett. Mit ihm stieg das Unternehmen in kürzester Zeit zu einem großen BMW-Händler und zum erfolgreichsten IVECO-Magirus-Händler Baden-Württembergs auf. Neben seiner Tätigkeit im Autohaus übernahm Wolf-Manfred Rhein 1979 auch den ehrenamtlichen Vorsitz des neu gegründeten IVECO-Händlerverbands in Deutschland und erwarb sich dort durch seine unermüdliche Arbeit bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 großen Respekt. In nur wenigen Jahren nach der Übernahme der Geschäftsführung vollbrachte es Wolf-Manfred Rhein, das Autohaus auf ein neues unternehmerisches Niveau zu heben.
Wolf-Manfred Rhein brachte frischen Wind und neue Ideen ins Unternehmen. Nach der Übernahme der Geschäftsführung legte er 1979 den Grundstein für den fortdauernden Erfolg der Rhein Gruppe.
Unter dem neuen Geschäftsführer Rhein wurde das Autohaus zum größten BMW-Händler Baden-Württembergs und expandierte weiter.
1980 BIS 1984
Die ersten Schritte in eine neue Zukunft
Nach der Geschäftsübernahme machte sich Wolf-Manfred Rhein daran, das Autohaus für die Zukunft zu rüsten. Dazu gehörte auch eine zeitgemäße Repräsentation. In der Wilhelmstraße wurde ein neues Gebäude errichtet mit mehreren Ausstellungsflächen für Neu- und Gebrauchtwagen auf vier Geschossen. Weiterhin ging die Tuning-Abteilung namens „Heermann Power“ an den Start, die es ermöglichte, Umbauten an BMW-Fahrzeugen, in Kooperation mit renommierten Herstellern wie Alpina, Hartge oder Krankenberg, auszuführen. Wolf-Manfred Rhein etablierte auch ein Franchise-System mit Partner-Werkstätten und Autohäusern, das es ermöglichte, ohne eigenen Standort an immer zahlreicheren Orten präsent zu sein. Der Aktionsradius erstreckte sich Mitte der achtziger Jahre von Heilbronn aus über die Landkreise Ludwigsburg, Schwäbisch Hall, Crailsheim, Main-Tauber, Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim, Odenwald mit Mosbach, den Rhein-Neckar-Kreis und Sinsheim. Der gestiegenen Komplexität des Unternehmens begegnete man 1984 mit der Einführung einer hochmodernen EDV, sowohl in den Büroräumen als auch in den Werkstätten.
Wolf-Manfred Rhein
Alle Büros und Werkstätten – wie hier in der Wilhelmstraße – wurden in den achtziger Jahre mit moderner EDV-Ausrüstung ausgestattet.
Das Franchise-System ermöglichte die Zusammenarbeit mit Partner-Werkstätten und mehr Präsenz in zahlreichen Orten.
TUNING-ABTEILUNG
Die Tuning-Abteilung „Heermann-Power“ ermöglichte Umbauten an BMW Fahrzeugen.
1985 BIS 1992
Die Folgen des stärkeren Wettbewerbs
In den achtziger Jahren wandelten sich die Anforderungen an ein moderndes Autohaus. Das Gebäudeensemble in der Wilhelmstraße stieß nicht nur an seine räumlichen, sondern auch an seine repräsentativen Grenzen. Mit dem Neubau eines modernen BMW Autohauses in der Neckarsulmer Straße wagte die Geschäftsleitung, nicht nur architektonisch, einen weiteren kühnen Schritt in der Firmenhistorie und eröffnete dem Unternehmen neue Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entfaltung. An diesem Ort schlägt das Herz der Firma noch heute. 1987 eröffnete man eine Niederlassung in Bad Rappenau. Bis 1990 wurden auch die anderen Standorte außerhalb Heilbronns sorgsam modernisiert. Gerade rechtzeitig, denn der Wettbewerb zog Anfang der neunziger Jahre stark an. Um dem Unternehmen den nötigen Schub zu geben, steigerte man die Effizienz, indem alle Prozesse auf den Prüfstand kamen und weite Bereiche des Unternehmens neu strukturiert wurden. Diese Optimierungsbestrebungen zeitigten rasch Erfolge. 1992 wurde erstmals die Umsatzmarke von 100 Millionen D-Mark geknackt. In diesem Jahr verstarb der Firmengründer Kurt Heermann im Alter von 89 Jahren.
ALTES FIRMENGELÄNDE
Nach dem Umzug wurde das alte Firmengelände in der Wilhelmstraße aufgegeben.
NEUES BMW-SERVICEZENTRUM
Das neue BMW-Servicezentrum in der Neckarsulmer Straße wurde 1987 eröffnet. Auf einer Ausstellungsfläche von 1.400 Quadratmetern wurden Neu- und Gebrauchtwagen verkauft. Zudem sorgte eine moderne Werkstatt mit Triohebebühnen für ein effizientes Arbeitsumfeld.
1993 BIS 1999
Der Ausbau der führenden Position
Der stetige Erfolg des Heilbronner Autohauses sorgte seit Jahrzehnten für ein festes Band mit dem Münchner Automobilkonzern BMW. 1994 kam man daher schnell darin überein, den vakanten Handelsvertrag für die Stadt Würzburg in neue Hände zu übergeben und als Berufsstart für Ralf Rhein zu nutzen. Als Zeichen einer neuen Zeit wurde in der Louis-Pasteur-Straße bis 1997 ein großzügiges und hochmodernes BMW-Autohaus geschaffen, das den örtlichen Autohandel neu belebte. Dort, wie längst auch am Firmensitz in Heilbronn, der ebenfalls aufwendig saniert wurde, bot man neben BMW-Fahrzeugen auch Pkw der britischen Marke Rover an, die BMW 1994 übernommen hatte. Die Aktivitäten der Nutzfahrzeug-Sparte wurden ebenfalls verstärkt. Mit dem Umzug in das neu gebaute IVECO-Kompetenzzentrum in der Heilbronner Kreuzenstraße und der Übernahme der Stuttgarter IVECO-Niederlassung setzte man auch in diesem Bereich neue Standards und unterstrich seine Position als führender Händler im süddeutschen Raum. Mit der ISO-Zertifizierung sicherte man zur Jahrtausendwende das hohe Qualitätsniveau, das eine Unternehmensgruppe dieser Größenordnung benötigt.
Verschiedene Blickwinkel – der Neubau des Autohauses Rhein in Würzburg im Jahr 1997
Verschiedene Blickwinkel – der Neubau des Autohauses Rhein in Würzburg im Jahr 1997
2000 BIS 2004
Die Diversifizierung des Portfolios
Ende der neunziger Jahre beschäftigte die Unternehmensgruppe 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 150 Millionen Euro. Auch wenn man beim Blick auf diese Kennzahlen voller Zuversicht ins neue Jahrtausend blickte, blieb man zielstrebig. Erstmals 2001 nahm man am Qualitätsmanagementprogramm von BMW teil mit bis heute regelmäßigen Prüfungen aller unternehmerischen Prozesse. Das konstant hohe Niveau sorgte für zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2001 mit dem bayerischen Qualitätspreis sowie seit 1997 viele Male mit der BMW Quality Trophy für besonders hervorragende Leistungen. Neue unternehmerische Möglichkeiten schuf man mit den Eröffnungen neuer Standorte in Würzburg und Heilbronn für die MINI-Modelle und die Motorrad-Sparte von BMW sowie mit der Gründung des Tochterunternehmens „Centro“ als Verkaufsplattform für Pkw der Marken, Fiat, Lancia und Alfa Romeo an den Standorten Heilbronn und Würzburg. Seit 2004 spiegelte sich die jahrzehntelange Verbundenheit der Familien Rhein und Heermann im Handelsregister wider, seitdem firmiert das Unternehmen unter dem Doppelnamen „Heermann-Rhein“.
Verleihung des bayerischen Qualitätspreises durch den ehem. bayerischen Wirtschaftsminister Otto Wiesheu im Jahr 2001
Erweiterung des Produktportfolios mit dem BMW-Motorradsegment
GRÜNDUNG CENTRO
Die Gründung der Centro Automobile Würzburg-Heilbronn GmbH sorgte für italienischen Flair im Verkaufsportfolio.
SEIT 2005
Die nächste Generation geht an den Start
Das Geschäftsführer-Trio: Wolf-Manfred (Mitte) und seine beiden Söhne Marcus und Ralf Rhein
Nach dem Großvater Eugen und dem Vater Wolf-Manfred war mit Ralf und Marcus bereits Mitte der neunziger Jahre die nächste Generation der Rhein-Familie in das Unternehmen eingetreten. Die beiden Söhne brachten neue Ideen mit und übernahmen sofort in verschiedenen Bereichen Verantwortung. So kümmerte sich Ralf Rhein um das Pkw-Geschäft und den Aufbau des neuen Standorts in Würzburg, während Marcus schnell in der Nutzfahrzeugsparte Fuß fasste. Gemeinsam führte das Trio das Unternehmen ins neue Jahrtausend. Im Jahr 2005 gab Wolf-Manfred Rhein seinen Platz in der Geschäftsführung auf. Marcus und Ralf Rhein führten das Unternehmen zunächst für kurze Zeit allein. Mit dem erfahrenen Prokuristen Gerd Ruff fanden sie einen kongenialen Partner, der als Dritter im Bunde die neue Geschäftsführung im Hause Heermann-Rhein komplettierte. Die bis dahin rechtlich eigenständigen Tochtergesellschaften in Bad Mergentheim und Würzburg wurden zu diesem Zeitpunkt auch mit dem Heilbronner Stammsitz verschmolzen, um geschlossener und schlagkräftiger auf den gestiegenen Wettbewerb reagieren zu können.
Das neue Geschäftsführer-Trio: Ralf Rhein, Marcus Rhein, Gerd Ruff heute (v. l. n. r.)
Marcus Rhein in einer Zeitungsbeilage der Heilbronner Stimme aus dem Jahr 2004
SEIT 2005
Die wirtschaftliche Neuordnung
2006 stieg die Heermann-Rhein-Gruppe zu einem der größten BMW-Händler Deutschlands auf
Mit dem Tod Ursulas im Jahre 2005 verloren Wolf-Manfred Rhein und seine Söhne Ralf und Marcus nicht nur ihre geliebte Ehefrau beziehungsweise Mutter, sondern auch eine wichtige Stütze im Unternehmen. Zu ihrem Gedenken richtete man noch im selben Jahr die Ursula Rhein Stiftung ein, deren Ziel es ist, die Bildung und die Erziehung junger Menschen mit diversen Programmen und Projekten zu fördern. Neben der familiären erfolgte 2006 auch eine wirtschaftliche Zäsur durch die Übernahme des Heilbronner BMW-Händlerkollegen, des Autohauses Stadel. Sie reihte sich ein in eine Reihe erfolgreicher Fusionen zu dieser Zeit. Der Markt ordnete sich neu und wurde konsolidiert. Infolge des Zusammenschlusses stieg die Heermann-Rhein-Gruppe zu einem der größten BMW-Händler Deutschlands auf. Im Nutzfahrzeug-Bereich erarbeitete man sich ebenfalls größere Beinfreiheit durch einen Handelsvertrag mit dem Autokonzern VW, der die Verkaufszahlen im Raum Heilbronn ankurbeln wollte und in der Heermann-Rhein-Gruppe den Partner mit den größten Erfolgsaussichten erkannte.
Ursula Rhein bei einem Dinner mit ihrem Ehemann Wolf-Manfred.
Die Ursula-Rhein-Stiftung unterstützt seit 2006 junge Menschen in den Bereichen Bildung und Erziehung.
In der Kreuzenstraße 90 in Heilbronn ist das Nutzfahrzeug-Zentrum von Heermann-Rhein beheimatet.
SEIT DEN 2000ERN
Die dritte Expansionswelle
Die jüngste Vergangenheit ist vor allem von Fusionen und Übernahmen geprägt und gibt ein eindrucksvolles Beispiel von der Schlagkraft eines erfolgreichen Unternehmertums. So konnte die Rhein Gruppe seit 2010 in weiteren süddeutschen Landkreisen Fuß fassen: unter anderem auf bayerischer Seite in den churfränkischen Städten Miltenberg und Obernburg, in den oberfränkischen Städten Bayreuth, Hof und Kulmbach, im mittelfränkischen Lauf und im Rhöner Kurort Bad Neustadt. In Schwaben entstanden neue Niederlassungen in Friedrichshafen und in Ludwigsburg. Der Wirkungskreis der Firmengruppe erstreckt sich heute vom Bodensee über den Main bis hin zur Saale und vom Neckar über die Enz bis hin zur Pegnitz. Die Rhein Gruppe ist nach 100 Jahren Unternehmertum auf dem Höhepunkt ihres wirtschaftlichen Erfolgs angelangt und mit ihrem sozialen Wirken ein wichtiger Förderer in ihrem Handelsgebiet. Ein Wermutstropfen bleibt: Wolf-Manfred Rhein konnte das Jubiläum nicht mehr erleben. Er starb 2023 im Alter von 78 Jahren.
BAVARIAN MOTOR CARS
Eine großartige Erfolgsgeschichte
2006 ging Bavarian Motor Cars (BMC) als Military-Sales-Partner offiziell an den Start – von Anfang an als integraler Bestandteil der Rhein Gruppe. Ins Leben gerufen wurde die Sparte von Ralf Rhein und seinem Partner Joe Cumiskey, der sie seitdem leitet. Anders als bei anderen Abteilungen der Rhein Gruppe legt BMC schon seit 2008 seinen Fokus fast ausschließlich auf den Online-Handel. Dennoch pflegt der Military-Sales-Anbieter nach wie vor Kundennähe mit umfassendem Service vor Ort an den Standorten Grafenwöhr, Vilseck, Kaiserslautern und Ansbach, jeweils unweit der dort befindlichen US-Militärbasen. Seitdem ist BMC kontinuierlich gewachsen und etablierte sich als einer der größten Anbieter im Military-Sales-Bereich. Dementsprechend vielversprechend sehen die Zukunftsaussichten aus. Auch wenn diese großartige Erfolgsgeschichte dem gesamten Team zu verdanken ist, so ist dabei die besondere Rolle von Margit Moreau als unverzichtbare Stütze des Unternehmens hervorzuheben. Seit 50 Jahren ist die erfahrene General Managerin im Military-Sales-Business tätig, darunter seit 16 Jahren bei Bavarian Motor Cars. Das Headquarter befindet sich seither in Würzburg. Hier wickelt die Disposition jährlich bis zu 1.800 Fahrzeuge an US-Soldaten ab. Dazu gehört ein umfassender Service mit Showroom, detaillierte Vorstellung der Wunschprodukte und ein VIP-Delivery-Programm. Hier lernen die Auszubildenen von BMC alle wichtigen Kenntnisse in der Abwicklung von Military Sales. Seit zehn Jahren legt BMC – wie auch der Rest der Rhein Gruppe – großen Wert darauf, möglichst alle Azubis nach der Gesellenprüfung zu übernehmen.
Das starke Team vom BMC feiert Jahr für Jahr großartige Erfolge.
General Managerin Margit Moreau ist seit 16 Jahren eine unverzichtbare Stütze bei BMC.
Von der geschäftlichen Partnerschaft zur Freundschaft – geprägt von gegenseitigem Vertrauen: Ralf Rhein (l.) und Joe Cumiskey